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Monsterjagdauf miese Gesellen

Ich als Marke, da denkste vermutlich erst mal an wenig Böses. Zumindest Böses im Sinne von zähnefletschend, angsteinflößend, atemraubend. Ha! Wir wiegen uns viel zu oft in falscher Sicherheit. Denn es warten jede Menge solcher Fieslinge hinter allen Ecken.

Aufgemerkt und abgewehrt: Hier erfährst du, was dir bei der Jagd helfen kann und wie du die miesen Monster und fiesen Fritzen überhaupt erkennst.

Fiese 9

Die schlimmsten Stolperfallenim Personal Branding

Oh nein, hier sind die fiesen Neun … Mach dich auf was gefasst: Wir schleichen uns an die miesesten Stolperfallen im Personal Branding ran. Keine Angst, ich bring dich heil wieder raus. Aber sieh dich vor, manche beißen.

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Fiesling Schuuu

wie Schublade

Nische ist wichtig, aber Nische ist nicht gleich Schublade. Kleiner, feiner und verdammt wichtiger Unterschied. Du kannst dein Markenkernthema durchaus auf viele verschiedene Arten präsentieren, kannst auf immer neue, abwechslungsreiche Art darüber sprechen, was dir wichtig ist. Ganz ohne dich in diese eine Schublade stecken zu lassen und dort im Dunklen zu verstauben. Auch, wenn andere das vielleicht versuchen und dich immer wieder reindrängen.

Deine Waffe gegen das Schuuu:

Überrasch deine Audience doch mal mit einem unerwarteten Auftritt. Geh live, obwohl du das sonst nicht machst. Schreib in einem ganz anderen Stil, zeig dich in nem auffälligen Outfit in deinen Markenfarben, … You get the idea.

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Fiesling Iiiih

wie Impostor-Syndrom

Der Teufel auf deiner Schulter ist ein übler Geselle. Er hat eine ziemlich laute Stimme, der kleine Drecksack, und brüllt dir ins Ohr: „Das haste noch nie gemacht, warum sollte das klappen?“, „Warum bitte glaubst du, dass du das kannst?“ „Biste nicht gut genug für“, „Andere haben viel mehr Erfahrung als du“, „Du kannst das nicht, und alle werden’s merken“ … So oder so ähnlich klingen sie, seine höllischen Sprüche.

Impostor- oder auch Hochstapler-Syndrom wird es genannt, wenn Menschen sich selbst als Betrüger*in oder Schwindler*in, ihre ganze Karriere als Fake oder Fail sehen. Sie beurteilen ihre Erfolge als reinen Zufall und Glück, denken, ihre Leistungen werden überschätzt. „Ich hab doch nix dazu beigetragen“, „Das hab ich gar nicht verdient, ich kann nix und das wissen bald alle“.

Das taucht nicht etwa vorwiegend bei Berufsanfänger*innen auf, sondern bei sehr erfahrenen Menschen, Führungskräften, Expert*innen. Untersuchungen zeigen, dass unter anderem Menschen mit ausgeprägtem Perfektionismus zum Hochstapler-Syndrom neigen. Klingt nachvollziehbar. Tijen Onaran bringt es in ihrem Buch „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ treffend auf den Punkt: „Gesteht euch zu, dass ihr den Erfolg verdient habt, und holt euch weiterhin den Erfolg, den ihr verdient.“ Recht hat sie.

Deine Waffe gegen das Iiiih:

Kenne deine Feinde. Wenn du die Dämonen beim Namen nennst, verlieren sie viel von ihrer Schrecklichkeit. Hallo, teuflisches Impostor-Syndrom, ich seh dich. Ich brauch dich nicht. Ich werde mich dir entgegenstellen, mach dich drauf gefasst. Zum Beispiel damit, dass du Erfolge festhältst. Denn wenn auf der einen Schulter ein Teufel sitzt, sitzt auf der anderen ein Engel. Versprochen. Finde ihn, und frag ihn mal, was er so denkt. Der wird dir ganz viel darüber erzählen, was du alles kannst, schon geschafft hast und worin du gut bist.

Mein Tipp: Mach dir ne Liste. Eine „Schon geschafft“-Liste deines Lebens. Schreib so Dinge drauf wie „Schulabschluss“ oder „selbstständig gemacht“, „Buch geschrieben“, „Handstand geschafft“, „Superpreis verhandelt“, „mit dem Fahrrad nach Timbuktu gefahren“ oder „Kunde zum Teufel gejagt“. Alles, was dir gelungen ist. Und leg diese Liste nicht so weit weg, damit du immer mal wieder draufgucken kannst, wenn der Teufel auf deiner Schulter Luft holt.

Oder, andere Alternative: Schreib Erfolgstagebuch. Sobald du positive Rückmeldungen von Kund*innen bekommst, hältst du sie fest. Mit Datum. Noch kein Feedback bekommen? Fordere es ein. Frag nach und nimm das Ganze selbst in die Hand, dann überrascht und überrollt es dich nicht. Keine Sorge übrigens, US-Workplace Success Coach und Autorin Melody Wilding gibt Entwarnung, dass das irgendwann in die andere Richtung kippt. „Wer am Hochstapler-Syndrom leidet, wird nie wirklich ein Hochstapler sein. Das liegt in der Natur des Phänomens.“ Bisher gilt es tatsächlich nur als psychologisches Phänomen, nicht als Krankheit. Es betrifft Frauen wie Männer, und es betrifft 70 Prozent aller Menschen mindestens einmal im Leben.

Die 70 Prozent eben, die haste gelesen, ja? Du bist also nicht allein. Sogar Michelle Obama kennt das Impostor-Syndrom. Als „Feeling like I don’t belong“ beschreibt sie es, „It doesn’t go away, that feeling that you shouldn’t take me that seriously. What do I know?“ Das ist der Grund, warum Empowerment so wichtig ist. Weshalb ich dir immer wieder Tipps für dein Personal Branding gebe. Weil du gut bist, und weil die Welt das wissen darf und soll und will. Zum Teufel mit dem Iiiih!

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Fiesling Vauuu

wie Vorurteile

Im Personal Brand Building begegnen dir immer wieder fiese Vorurteile. Die können dir ziemlich abrupt den Wind aus den Segeln nehmen. „Personal Branding, das ist doch mehr Schein als Sein“, „Ist doch bloß ne Verkaufsstrategie“, „Viel Lärm um nix“, „Brauch ich nur, wenn ich anderen was vormachen will“ …

Kommt dir das bekannt vor? Kommentare dieser Art habe ich schon oft gehört. Viel zu oft. Und weißt du, was ich dagegen mache? Die Schultern zucken. Weiter für starkes Personal Branding einsetzen. Dich darin bestärken, als Personenmarke persönlich zu bleiben, natürlich, nahbar.

Deine Waffe gegen das Vauuu:

Sieh Personal Branding als Chance. Du hast Stärken, Werte, eine Haltung und Fähigkeiten, die andere sehen sollen. Und wollen, das ist der Knackpunkt. Statt dich willkürlicher Fremdwahrnehmung zu überlassen, nimmst du mit gutem, klugem und starkem Personal Branding selbst in die Hand, was andere von dir denken (und sagen, wenn du den Raum verlässt).

Mit „So tun als ob“ und Überstülpen hat das nichts zu tun. Im Gegenteil: Du sagst als starke Personal Brand ganz klar, wer du bist, warum du tust, was du tust, und wie du anderen helfen kannst und willst. Das ist weder leeres Label noch Blendwerk. Das ist ehrlich, clever, fair und serviceorientiert.

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Fiesling Ennn

wie Negativ-Formulierung

Denk jetzt nicht an ein neongrün gestreiftes Einhorn. – Das kennst du vielleicht mit dem rosa Elefanten. Sobald dir jemand sagt, denk da jetzt bloß nicht dran, denkst du exakt und ausgiebig und ausschließlich selbstverständlich nur und in allen Einzelheiten an einen rosa Elefanten respektive ans rosa-grün gestreifte Einhorn.

Warum ist das so? Weil Negativ-Formulierungen von unserem Gehirn nicht in Bilder umgewandelt werden können – sie sind zu abstrakt. Klare Aussagen dagegen werden sofort als Information verarbeitet. Zack, rosa Elefant im Kopf und vor dem geistigen Auge. Oder, wenn nicht das Gegenteil im Sinn, dann ein sehr großes Fragezeichen über dem Kopf.

Warum ist dieses Paradoxon der Kognitionswissenschaft eine Stolperfalle? Weil es dich und deine Kommunikation mit Kund*innen betrifft. „Ist nicht schlimm.“ „Mach bloß nicht diesen Fehler.“ „Leider können wir Ihnen dabei nicht helfen.“ Verneinungen sorgen für instant Bäh-Gefühl und Enttäuschung.

Deine Waffe gegen das Ennn:

Sag adieu zu Negativ-Formulierungen. Mach „Schaff ich leider nicht bis Freitag“ zu „Schaff ich locker bis Dienstag“. Du öffnest eine Tür, gibst eine Lösung. Das ist das Grundprinzip positiver Kommunikation. „Danke, dass du gewartet hast“ statt „Sorry, dass ich zu spät bin“. Achte mal drauf, was das mit dir und deinem Gegenüber macht. Funktioniert auch umgekehrt: Ersetz ein „Du kommst schon wieder zu spät“ mal durch ein „Es bedeutet mir viel, wenn du pünktlich kommst.“

Das lässt sich trainieren. Versuch’s immer wieder in privaten Gesprächen, und übernimm es für dein Self Branding. Denn die Art und Weise, wie du kommunizierst, ist wichtig. Grade bei der eigenen Präsentation im Netz, wo du nur selten die Gelegenheit hast, live mit den Menschen zu sprechen und ihnen in die Augen zu sehen, zählt, wie deine Botschaft ankommt.

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Fiesling Peeeh

wie Prophezeiung, selbsterfüllende

Dieses miese Geselle versteht sich prächtig mit Ennn. Denn dein Hirn schluck nicht nur negative Formulierungen, sondern hört dir genau zu. „Das klappt garantiert nicht“ wird wahr, wenn du mit aller Macht daran glaubst, dass etwas schiefgeht.

„Bestimmt kriege ich diesen tollen Auftrag nicht, der geht doch garantiert zur Konkurrenz“ – denkst du das, dann strahlst du das auch aus. Und es kommt auf der anderen Seite genau so an. Deine Kund*innen geben ihr Geld lieber an jemanden, der*die mit Feuereifer dabei ist, Lust drauf hat und an sich glaubt. Sie wollen sich gut aufgehoben fühlen.

Deine Waffe gegen das Peeeh:

Es geht nicht nur um das, was du sagst, sondern auch um das, was du denkst. Positive Kommunikation braucht positive Gedanken. „Immer geht alles daneben“ zieht dich nur weiter runter; „Bis auf diese Ausnahme klappt’s doch prima“ motiviert dich.

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Fiesling Esss

wie Sprücheklopfer

Auf Kalenderblättern, als Wandbemalung oder Handlettering vielleicht ganz nett, fürs Personal Branding eher unbrauchbar: Ratschläge wie „Do what you love“. Ok, mit Glück kannst du dein Herzensding zum Beruf machen, aber oft funktioniert das so nicht. Würde ich ausschließlich tun, was ich liebe, hätte das sehr viel mehr mit Frühstück, Yoga, Croissants und Fantasybüchern und nur sehr wenig mit Steuererklärung und Buchhaltung zu tun.

Weil ich aber liebe, was ich tue, gehören letztere eben dazu. Ich habe mich mit ihnen arrangiert, denn sie bedeuten, dass ich von dem gut leben kann, was ich den ganzen Tag fabriziere. Du siehst: Wieder geht’s ums Mindset und darum, wie du etwas kommunizierst. Auch und vor allem dir selbst gegenüber.

Sogar Wissenschaftler haben sich mit „Do what you love“ vs. „Love what you do“ auseinandergesetzt. Das Ergebnis der gemeinschaftlichen „Great Work Study“ vom O. C. Tanner Institute und Forbes Insights: Großartige Arbeit entsteht dann, wenn die Menschen sich vor allem auf andere konzentrieren, und auf deren Begeisterung. Können wir also lernen zu lieben, was wir tun? Ja – wenn wir tun, was andere lieben. BÄM.

Deine Waffe gegen das Esss:

Ohren zuhalten. Lass die anderen ruhig ihre Sprüche klopfen. Auch sowas wie „Don’t let the perfect be the enemy of the good“ – wenn sich’s für dich noch nicht gut anfühlt, mach weiter, statt einfach irgendwas rauszuhauen. Hör nicht darauf, was andere sagen. Mach dein Ding.

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Fiesling Shiii

wie Shitstorm

Gerade als Personenmarke läufst du Gefahr, jemandem nicht in den Kram zu passen. Wenn dann ein kleiner Fehler passiert, eine Antwort nicht nett genug ist, fehlt oder zu lange dauert, oder irgendwem einfach deine Nase nicht gefällt, dann ist schnell Feuer drin.

Deine Waffe gegen das Shiii:

Sachlich bleiben, Trolle ignorieren, aussitzen. Haters gonna hate, und es werden immer irgendwo welche auftauchen. Dein Commitment zu dir als Marke und dein Festhalten an deinem Markenthema, in dem du dich auskennst und sicher fühlst, helfen dir dabei. Lass dich bloß nicht auf irrationale Diskussionen ein.

Hast du tatsächlich was verbockt? Aushalten, um Entschuldigung bitten und offen kommunizieren, was du tun willst und wirst, damit das nicht noch mal passiert.

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Fiesling Elll

wie Lohnt-sich-das-Frage

Irgendwann kommst du an den Punkt, an dem du dich fragst, ob die unzähligen Stunden, die du in deinen Auftritt, deine Social-Media-Postings und deine bunten Socken investierst, es überhaupt wert sich. Denn wirklich messen kannst du nicht, wie viele Kund*innen deshalb bei dir gelandet sind und wer ohne dein Investment in dein Self Branding vielleicht keine Kund*in wäre. Deshalb ist Elll auch gut Freund mit Iiiih, haste dir bestimmt schon gedacht.

Deine Waffe gegen das Elll:

Zunge rausstrecken. Ernsthaft! Geh vor den Spiegel, jetzt gleich. Streck dem Frageteufel auf deiner Schulter ganz weit die Zunge raus. Zieh Grimassen. Und dann sag dir, dass du das gut machst. Dass du genug machst. Dass eine Investition in deine Marke sich immer lohnt. Essen lohnt sich schließlich auch. Es macht dich stärker und gibt dir Energie, obwohl du jeden Tag wieder damit anfangen musst.

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Fiesling Aaaah

Authentizität-Goldwaage

Ist es wirklich erstrebenswert, authentisch zu sein? Geht das überhaupt? Seth Godin sagte mal sinngemäß, Authentizität ist Unfug. Niemand wolle dich sehen, wenn du hundemüde bist und grade so gar keine Lust hast auf dein Insta Live (und dazu noch übelst Augenringe). Ist was dran, aber Natürlich und Ehrlichkeit gehören eben doch dazu, finde ich. Mal platt gesagt: Mir ist auch nicht 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr nach Konfetti. Das muss es auch gar nicht.

Es gibt einen Unterschied zwischen privat und persönlich, zwischen „nicht alles immer zeigen“ und „etwas verbergen“. Das hat in erster Linie mit Höflichkeit und Respekt zu tun, erst dann auch mit Authentizität.

Deine Waffe gegen das Aaah:

Bleib aufmerksam, stülp dir nichts über und spiel keine Rolle, die du selbst nicht verkörperst. Sei deinen Werten treu und mutig genug, dich immer wieder neu zu erfinden. So, wie du dich selbst veränderst, darf sich deine Marke mit dir ändern. Wenn du das transparent kommunizierst, verlierst du niemanden – höchstens die, die Authentizität auf die Goldwaage legen. Und auf die kannst du gut verzichten.

Lass in dein Personal Branding auch persönliche Aspekte einfließen; das macht dich nahbar. Privates? Geht niemanden was an, wenn du das nicht breittreten willst. Das ist wahre Authentizität: dir selbst treu zu bleiben.

Jetzt hast du sie gesehen, die neun fiesen Stolperfallen im Personal Branding. Du kennst ihre Tricks, und du weißt, wie du sie ausschalten kannst. Trau dich! Geh deinen Weg und schau ihnen mutig in die Augen, dann verlieren sie ihren Schrecken.

Du willst zur starken Personal Brand werden, aber weißt nicht, wie? I’m here for you. Fang doch zum Beispiel mit Positionierung und Strategie an.

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