Mal unter uns: Ein bisschen Staub haben wir doch alle angesetzt, so über den Winter. Stimmt’s? Stimmt. Zeit für den Frühjahrsputz – jetzt geht’s dem Schmutz an die Ränder, den Wollmäusen an die Schnurrbarthaare und deiner Marke auf den Leib.

Illustration Wischmopp

Wollmäuse, Wischmopp, Wirksamkeit:So wichtig ist deineMarkenpflege

Der Frühling macht müde Marken munter. Merkst du’s? Mir juckt’s in den Fingern, jedes Mal, wenn ich zum Fenster rausschaue (oder es versuche, weil … nun. You know. Schlierenscheiben, vor allem wegen Saharasand). Dann muss muss MUSS ich loslegen mit dem Frühjahrsputz, muss wischen, räumen, wegwerfen und aussortieren. Ich will’s hübsch haben, im Büro und im Branding. Das hat nicht nur was mit Self Care (nee, ich verkneif mir jetzt ein Self Kehr …) zu tun, sondern auch mit Respekt vor anderen, die sich bei dir zurechtfinden sollen.

Über die Zeit sammelt sich eben doch ein Haufen Zeug an, Blogartikel, Social-Media-Postings, Videos, egal was, aber wenn du nicht aufpasst, dann verwischt dein ehemals scharfes Profil und deine Aussagen sind nicht mehr klar auf den Punkt. Dabei geht’s im Personal Branding doch vor allem darum: Dein Thema, deinen USP, deine Ecken und Kanten da draußen zu positionieren.

Aber dann wirst du hier was gefragt, das nicht gaaaanz passt, dort schreibst du einen Kommentar, der ein biiiiisschen weggeht … Zack, Saharasand. Alles undefinierbar-brauner Matsch, in Ritzen und Rillen, an die du nie mehr rankommst, oder nur mit viel Druck. Bäh.

Frühjahrsputz im Self Branding mit Wischmopp und Putzeimer

Ein Frühling ohne Mopps ist möglich, aber sinnlos. Frei nach Loriot schwingen wir deshalb gemeinsam die Wischmopps (jawohl, das ist die korrekte Mehrzahl, ich hab’s nachgeguckt, ist es nicht schön?) und bringen unsere Personal Brands mit dem großen Frühjahrsputz wieder picobello in Schuss. Biste soweit? Go grab your Putzeimer. Es geht ans Großreinemachen im Brand Building.

Diese 4 flotten Aufgabenbringen frische Luft in Haus und Hirn

Nimm einfach diese vier Frühjahrsputzereien auf deine Personal-Branding-Putz-und-Polier-Liste:

  • Durch alle Profile wischen (und einheitlich gestalten)
  • Dreck wegräumen (und Platz für Frisches machen)
  • Deine Bilder abstauben (und endlich mal ein paar neue verbreiten)
  • Darlings killen (und Website & Co. wieder mehr Leben einhauchen)
Illustration Putzschwamm, Schwamm

1. Durch die Profile wischen – ist alles noch aktuell?

Klick dich einmal komplett durch alle deine Profile auf Instagram und X, LinkedIn und Bluesky, Pinterest, Mastodon, wo auch immer du mit deiner Marke präsent bist. Check, was in der Bio steht – ist das überall unterschiedlich? Muss nicht im Wortlaut gleich sein, aber dieselbe Aussage haben. Nicht hier Yogalehrerin und Content Managerin. Got it?

Und wenn du schon mal da bist, dann schau auch gleich, wie du überhaupt heißt. Profilnamen alle gleich, oder haste hier und dort doch noch den ganz alten Namen, mit dem du mal angefangen hast? Mach’s einheitlich. Stell dir einfach vor, jemand fragt dich in einer Podcastfolge, „Wie und wo können wir dich finden und mehr von dir erfahren?“

Ist doch viel besser, da einfach @confettication zu sagen als „Ok, auf Instagram bin ich konfettifraeulein, auf LinkedIn confettisandra, …“ Du weißt, was ich meine.

Illustration Putzeimer, Eimer

2. Dreck wegräumen – gibt’s was, das dir die Marke zumüllt?

Ja tschuldigung, hab die Gummi- statt der Samthandschuhe angezogen. Aber so wird’s einfacher und vor allem effektiver: Frag dich bei alten Beiträgen (Bildern, …) „Ist das Deck, kann das weg?“ Im Sinne von „Puh, passt nicht (mehr) zu meiner Personenmarke.“ Dann bitte radikal löschen, oder wenigstens überarbeiten.

Das Netz vergisst nix, wissen wir alle, deshalb bietet Löschen auch keinen hundertprozentigen Schutz, aber wenigstens deine eigenen Kanäle haste in der eigenen Hand. Und im Griff, wenn du ab und zu den Müll rausbringst.

Illustration Staubwedel

3. Deine Bilder abstauben – wie siehst’n da bloß aus?

Hier geht’s jetzt nicht um rausgewachsene Ansätze und Friseur*innentermine, sondern um den Frühjahrsputz deiner Bilder im Netz. Wie schon beim Profilwischen: Schau dich um. Welche Bilder verwendest du wo? Sind die noch aktuell? Klar geht’s nicht immer auf den Zentimeter, ich hab auch genug Pics von mir mit Micropony statt derzeitiger Maximalkatastrophe. Aber mich ohne Dreads? Gibt’s nicht mehr, wenn ich als Personal Brand auftrete.

Haste noch Fotos mit „falschen“ Farben im Umlauf? Check doch mal, ob du da nicht was austauschen kannst. Corporate Colors sind sooo wichtig und ein hervorragend wirksames Tool im Personal Branding. Du hast keine guten Bilder von dir? Überleg dir, ob du in ein Fotoshooting investierst. Es gibt großartige Fotograf*innen, die sich sogar auf Personal-Branding-Sessions spezialisiert haben.

Illustration Sprühflasche

4. Darlings killen – auch wenn's weh tut

Den Spruch haste bestimmt schon gehört: „Kill your Darlings“. Bedeutet nichts anderes als einen Schritt zurücktreten von deinem Text, deinem Blogartikel, deiner Website, deinen Profilen, all dem, was du veröffentlichst. Zu gucken, ob wirklich jeder sofort (nach ein paar Sekunden) versteht, was du anbietest und womit du dich als Personal Brand positionierst und präsentierst. Und dann skrupellos zu killen. Jawohl.

Bring sie unter die Erde, die lieb gewonnenen Formulierungen, die aber viiiiiel zu lang und kompliziert sind. Ich sag nur: Sekunden. (Und ich sag nicht, dass ich meine eigenen Dinge tippitopp auf Hochglanz gebracht habe, was das angeht. Im Gegenteil. Ich muss dringend mit dem Wischmopp an meine Website. Frühjahrsputz by Sandra Walzer.)

Noch ein Extratipp für die Leichenschau der Lieblinge: Schau noch mal schnell bei Putzerei 1, „durch die Profile wischen“. Auch, wenn’s weh tut: Verabschiede dich von Halb-und-halb-Profilen. Halb Business, halb Bohneneintopf zu Mittag. Entscheide, was ein Personal-Branding-Kanal sein soll, und wo du lieber privat unterwegs bist.

Achtung: Privat und persönlich sind zwei unterschiedliche Paar Putzlappen, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Misses Proper im Profil: Deshalb istder Spiegelfür Personenmarken Pflicht

Kannst du morgens (oder mittags, abends, um 16:05 Uhr, egal) in den Spiegel schauen und dich als Personal Brand mit glasklarer Botschaft erkennen? Sag doch mal deinem Bild da vor dir ganz kurz, wer du als Marke bist, wie du Menschen hilfst, was du so machst. Andere nennen das Elevator Pitch, beim frisch fröhlich freiwilligen Frühjahrsputz wird das eben zum Mirror Pitch. Immerhin ist als Personal Brand am wichtigsten, dass du dich selbst (er)kennst und dir vertraust. 

Nur so kannst du glaubhaft auftreten und der Welt sagen, was du zu sagen hast. Und du hast ne Menge zu sagen, das weiß ich. Also schau dir in die Augen, Kleines, und falls da noch Schlieren sind: Spiegel putzen nicht vergessen. 

PS: Irrelevanter, völlig sach- und fachfremder Nachtrag: Ich freu mich immer noch so über „Wischmopps“. Lässt mich an den Hund meiner Tätowiererin denken, Elvis. Vielleicht nenn ich meinen Wischmopp ab heute Elvis. (Dabei hab ich’s gar nicht so mit dem Dingebenennen, Autos zum Beispiel, was fürn Humbug.)

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