Ist eine Marke zu sein abtörnend oder attraktiv? Diese drei Antworten verraten, wie ich das sehe. Und wenn dich das noch nicht überzeugt, bringen dich sechs (uuh, sechs) Argumente pro Personal Brand dazu, auf Me Branding zu stehen.

Sprechen wir überKondome und Self Branding

Das mit den Marken, das hat was von Kondomen. Oder besser gesagt – sollte es nicht haben. Oder nur, wenn … Moment. Von vorne. Vorsichtig das Tütchen aufreißen. Genau, aufreißen! Darum geht’s. Um echte Gefühle, anziehende Wirkung, attraktives Aussehen, um innere Werte und die ausufernde Lust auf jemanden. Keinesfalls jedoch ums Überstülpen. Wer eine Marke sein will, die geliebt wird und im Kopf bleibt, sollte sich nichts aufsetzen, sondern ganz er oder sie (oder …) selbst sein.

Vorspiel ja,vorspielen nein

Joachim „Joko“ Winterscheidt (der von Joko und Klaas, Cirkus HalliGalli, Podcaster mit Paul Ripke, Moderator, Schauspieler, TV-Mensch, begeisterter Werber und selbst so betitelter gescheiterter Modelabelgründer) hat in einem Podcast mal gesagt, Ich als Marke sei nicht seins; er sehe sich nicht als Brand. Personal Branding, das sei nichts für ihn, es fühle sich aufgesetzt an. Sein Konterpart, Klaas Heufer-Umlauf, würde das – in Jokos Augen – perfekt beherrschen und sich auch gern und freiwillig so positionieren. Darüber habe ich nachgedacht. Ist es billig oder besonders, als Marke aufzutreten? Lässt sich das überhaupt so einfach in eine Schublade stecken? Ist es clever oder Klamauk? Authentisch oder aufgesetzt? Ich wollte Antworten. Und habe diese drei gefunden.

Antwort 1: Ja, Marken – auch die eigenen – funktionieren.

Aber nur auf dem ehrlichen Weg. So tun als ob ist nicht die Lösung. Dann ist es keine Marke, sondern ein aufgesetzter Hut, der nicht passt, zu groß ist oder zu klein, zu bunt ist oder zu grau, zu viel Krempe zeigt oder zu wenig Kreativität. Dieser Hut zeigt jemanden, der gar nicht ist, was er oder sie zu sein scheint. Ein Markenbild muss passen. Die Self Branding Superpower: Du hast selbst in der Hand, wie dieses Markenbild von dir aussieht.

Antwort 2: Ja, gute Markenauftritte verdienen Liebe.

Oder zumindest Begeisterung. Viele Menschen geben diese gern, wenn sie spüren, dass die Marke sich ehrlich Mühe gibt. (Naja, klingt wie im Zeugnis.) Straffen wir das ein bisschen: wenn wir spüren, dass die Marke es ehrlich mit uns meint. Ja, Marken wollen und sollen verkaufen. Tun sie das auf authentische Weise mit einer Botschaft, die ich ohne Mühe glauben kann und mag – voilà, Love Brand. Ich fühle mich von der Marke gut behandelt, und sie darf sich von mir geliebt fühlen. Gern für länger.

Antwort 3: Ja, ich fühle mich als Marke, und als solche so richtig wohl.

Weil ich keine Rolle spiele, auch keine, die ich mir selbst auferlegt habe. Stattdessen investiere ich Mut, Ideen und Einsatz, um als die Marke wahrgenommen zu werden, die sowieso in mir steckt. Wie? Das habe ich selbst im Griff. Meine Markenidentität ist eine ganz natürliche, von innen heraus gestärkte Corporate Identity. Trete ich als Marke auf, lasse ich einfach nur Unwichtiges weg und betone Bestimmtes.

Du siehst: Für mich ist die Sache mit dem Self Branding eine gute. Und ich denke, Marken haben immer eine Chance verdient. Ob sie diese nutzen, liegt in ihrer Hand. Sie von vornherein abzustempeln, ist nach meinem Empfinden nicht fair und erinnert wieder an die Überzieher. Das Gefühl des Verurteiltwerdens: kennste? Kauf in Gedanken mal ne Packung Kondome. Die kaufste vielleicht nicht, wie du eine Packung Waschmittel kaufst. Teste dich selbst – was denkst du als Käufer*in? Checkst du heimlich aus dem Augenwinkel, ob dich jemand beobachtet? Fragst du dich, was andere wohl denken, warum du genau jetzt und hier eine Packung Kondome erstehen willst? Fängst du an, dich zu rechtfertigen, „ist doch bloß für nen Blogartikel“?

Und umgekehrt: Was denkst du über die Kundin vor dir, die eine Packung Kondome aufs Band legt? Siehst du dir ihre Kleidung an? Fragst du dich, wer und wie der glückliche Zweite wohl sein wird, oder warum sie und nicht er sich um die Verhütung kümmert? Self Branding hat, genau wie der Kondomkauf, viel mit Vorurteilen zu tun. Dabei ist ein Vorspiel fein – reines Vorspielen nicht. Ein anregendes Vorspiel macht Appetit und Laune, die Marke macht Werbung für sich, flirtet mit mir, bevor sie mir das volle Programm bietet.

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Wie ist das jetzt also mit dem Self Branding? Gut oder schlecht? Das kannst du selbst entscheiden. Ich für meinen Teil finde durchaus anziehend, wenn jemand, der*die der Welt etwas anzubieten hat, als echte Marke selbstbewusst auf beiden Beinen steht. Und ich helfe Menschen gern dabei, ihre Platzierung und Positionierung am Markt zu finden und zu behaupten. Es gibt nämlich eine Menge Pluspunkte für starkes Self Branding, ganz ohne Überstülpen.

Sechs sexySelbstmarkenvorteile

#1 Starke Marken packen an.

Mit beiden Händen, kräftig, aber ohne weh zu tun. Sie packen mich im Innersten, so, dass ich mehr haben will, heftig nicke und ja sage, JA, da habt ihr mich, das will ich auch. Tipp: dem Bauchgefühl vertrauen. Starke Emotionen sind die, die mich bewegen und dazu bringen, etwas zu tun. Ein bisschen Haha reicht nicht aus, viel Hurra bringt in Schwung. Huzzah!

#2 Gesunde Marken bringen Spaß.

Eben weil sie selbst so begeistert sind von dem, was sie vermitteln. Sie reißen mit, mitten rein in ihre Welt, und ich springe freiwillig. Tipp: Locker bleiben und auch mal persönlich werden. Nicht privat – persönlich. Dann will mich auf sie einlassen und hören, was diese Marke für mich und mit mir tun kann. Juhu!

#3 Große Marken machen Lust auf mehr.

Und dabei bezieht sich groß nicht auf das Unternehmen. Große Marken (beziehungsweise die kleinen, mittleren, großen Unternehmen dahinter) haben verstanden, dass es um die Story geht. Nicht darum, dass oder was verkauft werden soll – das kommt automatisch. Wenn ich Lust habe auf die Marke, dann will ich auch mehr von ihr. Passiert von selbst. Tipp: Call to Action. Das ist vielleicht simpel, aber ganz sicher nicht plump. So eine Aufforderung (zum Download, zum Newsletter-Abo, zum Weiterlesen eines anderen Artikels) weist ganz entspannt den Weg zu mehr. Yay.

#4 Zuverlässige Marken ziehen an.

Fast schon magnetisch fühle ich mich in ihrer Nähe wohl. Etwas von ihrem Glanz strahlt auf mich ab, und das ist nicht eifersüchtig gemeint, sondern 100 Prozent positiv. Wer auf eine konsequente Marke setzt, profitiert. Die ist nicht mit sich selbst beschäftigt und blind für die Welt drumherum, sondern klar konzentriert auf das, was Sie von ihr wollen. Und zwar jedes Mal, wenn Sie es wollen. Fade Das-mit-den-Fähnchen-Ideen kriegen einen Korb, starkes Storytelling begeistert Sie jedes Mal aufs Neue. Oooh ja.

#5 Liebenswerte Marken gehen tief.

Sie erfüllen mit Freude, sie geben das, was sie zu geben imstande sind. Manchmal sogar ein bisschen mehr. Und eins sind sie auf jeden Fall: Ihre Loyalität wert. Love Brands lohnen die Treue; wer ihnen verfallen ist, ist das gern und aus freien Stücken. Weil sie uns ganz tief drin berühren und wir an ihrer Seite bleiben wollen. Mehr noch, wir identifizieren uns mit ihr. Das schafft nur ehrliche Begeisterung. Aufgesetztes Gestrampel? No, no, nooo.

#6 Erfolgreiche Marken sorgen für Gänsehaut

Die gute. Die, bei der wir zittern: vor Lachen, Aufregung, Nichterwartenkönnen. Auch weit ab vom Bett und mitten im Business funktioniert das. Gute Selbstmarken schaffen, dass Sie sich freuen. Auf das kommende Produkt, die nächste Idee, den tollen Auftritt. Oh la la!

einhorn Kondom Chipstüte

Haste jetzt Lust, loszulegen? Nutz das. Verabrede ein Date mit dir selbst, und mit deiner Marke. Je mehr Motivation du reinsteckst, desto authentischer wird, was herauskommt: Wenn du voll dahinter, darauf und dazu stehst, was du als Self Brand verkörperst, nimmt dir das jede*r ab. Und fragt im besten Fall nach deiner Nummer.

Zu lang? In kurz:

Marke ja, überstülpen nein. „So tun als ob“ ist selten empfehlenswert und garantiert nie zufriedenstellend. Nicht im Job, nicht im Bett, nicht im Selbstmarketing. Früh genug wird Ihr Gegenüber spüren, dass da etwas nicht stimmt. Echte Emotion und eine starke Story kommen an: vor allem von Personal Brands.