Grade Zahlen und ich, ne, das passt nicht. Ich mag’s lieber schräg. Zahlen und ich überhaupt, so generell, passen nicht. Ich mag lieber Buchstaben. Aber ich mag halt auch Feiern. Und weil ich grade zehn geworden bin, mag ich mit dir feiern, und mit Konfetti. Ok. Soll ich noch mal von vorn anfangen? Also.

Illustration Konfetti

Ich bin zehn und schmeißeKonfetti

Als ich zum ersten Mal zehn geworden bin, 1987, da stand auf der Geburtstagskarte von Mama und Papa, dass das was Besonderes sei. Weil zum ersten Mal zweistellig (und dabei bleibt’s wohl, vermutlich). Ich habe das bis heute nicht vergessen, so beeindruckt hat mich das. Fühlte mich sehr erwachsen (haha).

Dafür fühle ich mich heute wie zehn. Weil mein Büro in etwa aussieht wie das einer Zehnjährigen, mit Blümchentapete und Häkeleinhorn, mit Lego-Harry-Ron-Hermines und Dr. Who, mit Plüsch-Minion, rosa Winkekatze, Giraffen-Blumentopf mit Glitzer und einer extra Schachtel voller Konfetti in allen Formen und Farben.

Und weil ich zum zweiten Mal zehnten Geburtstag gefeiert habe: diesmal als Freelancer, als Freiberuflerin, als Selbstständige, Expertin für magisches Storytelling und kreative Texte, meine eigene Chefin.

Sandra Walzer, freier Texter

Zehnmal zehn:Zeugs, das sich so angesammelt hat

Damit du was zum Mitfeiern hast, präsentiere ich dir heute, ta-dah, Tusch, Trompeten: Sandras Top 100. Zehnmal zehn gesammelte Dinge, die mir seit 10/2010 bemerkenswerterweise über den Weg gelaufen sind, sich mir in den Weg gestellt, mir den Weg bereitet haben. Let’s go? Let’s go. In zehn Jahren kommt da ja einiges zusammen, zum Beispiel:

10 Lieblingswörter of mine

Glühwürmchen

Bestimmt wegen der ü, aber auch, weil, na ja. Es klingt schön. Und vor Begeisterung glühen ist einfach toll. Kann ich auch gut. Probier das mal! Lohnt sich so sehr.

Schnickschnack

Gehört in meinen festen Sprachgebrauch, hauptsächlich dann, wenn ich abwinke und etwas nicht hören will.

Tohuwabohu

Einfach weil.

Nudelsuppe

Sag das mal laut. Noch mal, und guck dich dabei im Spiegel an. Zack, siehste aus wie grade am Nudelsuppenschlürfen, wie Susi und Strolch. Und dieser Duft, nach frischer Muskatnuss, nach Omas Wohnung, nach Liebe und warm im Bauch.

sinnbefreit

Ja, sinnlos ginge auch, aber sinnbefreit klingt aktiver. Es ist mehr als sinnlos, es ist … naja, sinnbefreit eben. Etwas wurde aktiv, absichtlich, vom Sinn befreit.

Konfettisierung

Gibt’s nicht, und deshalb ist es ein Lieblingswort. Ich mag die selbsterfundenen, die, die noch niemand jemals auf der Zunge hatte, die Spaß machen und lächeln lassen.

Firlefanz

Weil zwei F drin sind und ein z, lässt mich an Fräulein Walzer denken (so hab ich mich als Marke viele Jahre genannt), und daran, die Welt nicht immer so ernst zu nehmen.

Schönwetterwolke

Dieser herrlich verzweifelte Versuch der deutschen Sprache, etwas an sich irgendwie nicht so positiv Belegtes abzuschwächen, weil an sich ja alles ok ist, aber … Hach ja.

Stronghold

I know, ist ein englisches Wort, und trotzdem. Ich mag Englisch einfach sehr, da darf ein englisches Wort in dieser Liste auftauchen. Wundert mich eh, dass es nur eins ist. Stronghold ist auf jeden Fall toll, es fühlt sich genau so an: stark und fest. Und es fängt mit S an.

Croissant

Je sais, oder sagt man je le sais? Jesses. Mein Französisch ist … lange her. Ich weiß, siehe oben, ist kein deutsches Wort, aber ich schrieb ja auch nix von einer Liste meiner deutschen Lieblingswörter, n’est-ce pas? Und dieses hier: Lass dir das doch mal auf der Zunge zergehen. Exactement: Fühlt sich an wie, nun, ein Croissant im Mund. Erst ein bisschen kross, dann aaaaw. Weich und buttrig und zart. Mmmmmh. Vergöttere Croissants einfach. Liebe Grüße, deine Croissandra.

Plüschcroissant, Croissant als Plüsch-Maskottchen

10 Dinge, die ich als Freelancer seit 2010 gelernt habe

1

Es gibt gute und schlechte Jahre. In schlechten Jahren wollen sehr viele, dass du dich sofort wieder in Anstellung begibst, weil selbstständig ist ja sooo unvorhersehbar und unsicher. „Und wenn’s an der Kasse ist!“ Eh, no. Selbstständig sein heißt eben auch, an dich selbst zu glauben. GRADE in den miesen Zeiten.

2

Englische Wörter in weibliche Form bringen klingt komisch. (As in: Storytellerin, Freelancerin) Wichtig finde ich die Aufmerksamkeit und Awareness da aber nichtsdestotrotz (übrigens auch ein wunderschönes Wort).

3

Steuerberater*innen sind zu recht auf dieser Welt. Und ich bin ihnen von Herzen dankbar. Denn so kann ich den ganzen Kram wegschieben, habe nichts weiter damit zu tun und konzentriere mich auf Konfetti. Hooray.

4

Stundensätze kalkulieren. Nein, das ist nicht schön. Aber wichtig. Und genauso wichtig ist, ein für allemal: Stundensätze fallen nicht vom Himmel. Die lassen sich, oh Wunder, doch tatsächlich errechnen.

5

Stundensätze sind Unfug. Ich brauche sie, um eine Basis für Angebote zu haben, klar. Aber ich bin in diesem Job seit 1997. Ich habe jede Menge Erfahrung, und ich bin in manchen Dingen schneller als Nachwuchstalente. Wenn ich also weniger Zeit brauche, verdiene ich weniger Geld. Äh?

6

Nein sagen. Zum Beispiel, weil auch mein Tag nur 24 Stunden hat. Und weil ich auf die harte Tour gelernt habe, dass sogar ich mal Pausen brauche.

7

Absagen. Wenn die Chemie nicht passt, passt sie nicht. Auch wenn ich dieses Fach mit Note 5 abgewählt habe: Das weiß ich sicher. Deshalb kann’s sein, dass ich dein Projekt nicht umsetze. Oder mittendrin abbreche, bevor uns die Luft aus bzw. etwas in die Luft geht oder jemand explodiert.

8

Selbstständig sein ist Selfcare. Für mich stimmt das zumindest, und hier geht’s ja um meine Learnings. Ich liebe die Freiheit, die mir die Freiberuflichkeit gibt. Selbst entscheiden, selbst Verantwortung übernehmen, selbst steuern, wann wo welche Meetings stattfinden und wann nicht. Hell yeah.

9

Das Smartphone hat eine Stummtaste. Wahlweise auch eine Funktion zum Ausschalten, aber so hardcore bin ich nicht. Wenn du mich also telefonisch (unangekündigt) schlecht oder nicht oder „nie, echt nie!“ erreichst: Das ist Absicht. Ich kann nicht arbeiten, wenn mich etwas rausreißt. Und dazu gehört Telefonklingeln, ebenso wie Musikhören, E-Mails abrufen/lesen/beantworten.

10

Ich hätte das schon viel früher machen können. Und wäre auf die Schnau… Fres… wunderschöne Hinterseite meinerselbst gefallen. Ja, es war gut und richtig, 13 Jahre in Agenturen und auf Unternehmensseite zu arbeiten, bevor ich ins vollumfängliche Freelancertum gehupst bin. Bauchgefühl olé, ich habe den richtigen Zeitpunkt 2010 erkannt und genutzt. Yay me.

4:21, die du genau jetzt hören solltest.

Nee, keine 10:00, aber … wart’s ab. Schau rein. Schrei mit. Spring mit.

10 Zutaten, die nonstop in jede Küche gehören (finde ich)

1

grobes Salz zum frisch Mahlen

2

schwarze Pfefferkörner zum frisch Mahlen (Gesundheit)

3

Vanilleschote (mindestens eine; die verbrauchten kommen mit Zucker in die Dose für selfmade Vanillezucker, bäm)

4

550er Mehl, weil’s das beste für die selbstgebackenen Sonntagsbrötchen ist

5

Erdbeermarmelade, die nicht so heißen darf, aber hier trotzdem so steht; natürlich selbstgemacht, weil Liebe

6

Salatkräutermischung

7

Haferflocken (für den Brotteig, ins Morgenmüsli, für auf die Brötchen, für Porridge, … )

8

Joghurt (bei mir: Soja-Skyr) und oder saure Sahne (gern auch in der veganen Version) oder Schmand (dito) oder halt was in sauer, weiß und cremig, mjam

9

Senf (mittelscharf und mit Honig und süß und alle Senfens der Welt, am liebsten)

10

Nüsse, für den schnellen Energieschub zwischendurch

Erdbeermarmelade und andere Marmeladengläser

10 Finger und was sich mit ihnen anstellen lässt

1

tippen ohne Gucken

2

Konfetti werfen

3

Anjali Mudra (und Namaskar bzw. Namasté)

4

*zensiert*

5

drauf stehen (für Handstand oder das, was bei mir halt immer draus wird und kaum Ähnlichkeit mit Handstand hat, oder Bakasana)

6

Applaus klatschen

7

zählen (auch welcher Monat wie viele Tage … weißte ja)

8

Doppel-Peace bzw. Victory zeigen (Achtung richtig rum mit Handballen bzw. Kleinfingerseite von dir weg, sonst wird’s zur Beleidigung)

9

zwei Vulkanier*innen grüßen

10

Angela-Merkel-Signature-Move

Klemmbrett vor Blümchentapete mit Konfetti und Postkarte

10 auf dem Rücken

Die 10 auf dem Rücken tragen, klingt fast wie eine Bürde … Vielleicht ist es auch eine. Müsste man mal bei Lionel Messi oder Neymar oder Zlatan oder Luka Modric oder Mesut Özil oder Loddar oder Pelé oder Monsieur Zidane oder Marta nachfragen. Die würde ich sowieso gern mal kennenlernen, aber das nur am Rande. Als ich zum Fußball kam, mit Papa, 1988, da war ich, nein, nicht zehn, aber elf, jedenfalls: Da war der 10er noch heilig. Der Spielmacher. Der, DER. Da bekam nicht jeder die 10 aufs Trikot. Heute ist wohl eher „der Star ist die Mannschaft“, hm.

Und beim KSC? Thomas Häßler, klar. Mein lieber Mann, ist das lange her, und ich erinnere mich soooo gut, wie stolz ich war, dass der große kleine Icke in Karlsruhe kickte. Wow. Vor ein paar Tagen telefonierte ich mit einer Kundin, wir kamen zufällig auf den Fußball. Was sie vom KSC wusste: „Spielte da nicht mal Icke Häßler?“ Spielte, in der Tat.

Und mir bricht die Erinnerung daran, wie er in Rostock anno 1998 mit versteinerter Miene den Abstieg beklagen musste, immer noch das Herz, herrje. Dribbelkönig Kiki natürlich, der trug auch die blau-weiße 10, eh klar. Und Hakan, hach. Ich übrigens trug die 2. Aber das ist eine andere Geschichte; eigentlich sind’s sogar, ha, zwei Geschichten.

Warum das hier auftaucht? Weil der Fußball zu mir gehört, weil ich 17 Jahre lang für den KSC geschrieben habe und das hier im Blog auch weiterhin werde. Egal, was mit ohne Stadionbesuch passiert, so in Zukunft.

10 Minuten sitzen

Wie startest du deinen Tag? Bei mir geht’s zum Zähneputzen, anschließend an die Hanteln, in die Laufschuhe oder auf die Matte. Und danach, in allen drei Fällen, aufs Kissen. Meditieren gehört zu meinem Alltag, ist liebgewonnenes Ritual. Ich las mal von einer Frau, die auf die Frage, was Meditation ihr bringt, sinngemäß antwortete, „ich weiß nicht, was es mit mir macht, aber ich weiß, was es macht, wenn ich nicht meditiere.“ Unterschreibe ich so.

Zehn Minuten am Tag reichen schon, manchmal wird’s mehr, manchmal wird’s Abend; zehn Minuten werden’s immer. Nonstop seit 1. Januar 2018 (davor mit Unterbrechungen). Es macht auf jeden Fall eins: mein Leben besser.

10 Bücher, die ich mit meinem Leben verteidige

Viele viele Bücher habe ich im Lauf der Jahre aus meinen Regalen verbannt, um Platz zu schaffen. Weggeworfen habe ich sie nicht, sondern zur Gebrauchtbuchhandlung gebracht. Aber es gibt Bücher, von denen trenne ich mich nicht. Unter keinen Umständen. Die würde ich mit meinem Leben und bis aufs Blut verteidigen. Dazu gehört Harry Potter, aber mit den Bänden 1–7 und mit Herr der Ringe 1–3 wäre diese Top Ten schnell erledigt. Ich zähle die beiden deshalb als je eins. Einverstanden? Hatte zumindest Mr. Tolkien für den Lord Of The Rings ja sowieso so geplant. Ein Buch, sie zu … *räusper

Das hier ist übrigens keine wertende Reihenfolge, nur eine Sammlung, die eben irgendwo anfängt und aufhört. PS: Ich habe meine Bücher nach Farbe sortiert und lieb’s.

1

Harry Potter (Jawohl, und das bleibt so. Diskussionen zu mit über J. K. Rowling lasse ich aus Gründen außen vor.) – Biste schon mal lesenderweise mit Buch vom Wohnzimmer ins Bett und hast das Buch dabei nur zum Schlafen aus der Hand gelegt? Ging mir so, als ich damals zu Band 4 eingestiegen und niemals wieder ausgestiegen bin.

2

Märchenmond – hat mir in jungen Jahren die Tür zu fantastischen Welten geöffnet

3

Der Herr der Ringe (Wir reden hier nicht über die Übersetzung, da zählt sowieso nur eine, und genau genommen mag ich das Original sowieso am liebsten; grüne TB-Ausgabe UND weiße alte gebundene Ausgabe) – nahm mich kurz nach Märchenmond gefangen und ließ mich nie wieder los. Mein Herzensbuch. Meine Welt. Ich war um die 12 und habe nie wieder etwas Vergleichbares gefunden/gelesen.

4

Die Nebel von Avalon – bedeutet mir mehr, als ich hier erklären kann und will; hat nicht mehr und nicht weniger als mein Leben verändert, obwohl ich zwei Anläufe brauchte, es zu lesen.

5

Ronja Räubertochter (mit Widmung von Papa, 1986) – Wiesu denn bluß? Braucht keine Erklärung. Ronja eben. Und Wald.

6

Wie in einem Traum – sollte neben Avalon stehen; hat auch mein Leben verändert, oder zumindest nachhaltig beeindruckt. Ganz ganz nah an meinem Herzen, auch zusammen mit dem Nachfolger.

7

Die Zeitfalte – versuchte mir in sehr jung die Relativitätstheorie zu erklären, blieb zumindest in Teilen hängen. Also, Energiemasselichtgeschwindigkeitquadrat. Ganz und gar hängen geblieben ist das Buch, und ich an ihm.

8

111 Gründe, den KSC zu lieben (ja-haaa) – sorry, could not resist. Selbstverständlich würde ich mein eigenes Buch nicht aus dem Regal werfen, hallo?

9

Text sells – Fachbuch, und mehr als das. Wenn eins der eher raren (guten) Werke zum Texten und Copywriting auf den Markt kommt, bin ich immer ganz aufgeregt. Das hier nehme ich oft und gern zur Hand.

10

Bernard und Bianca – steht als Buch schon laaaange hier. Der Film ist von 1977, Grund genug. „R E T T U N G, Rettungshilfsvereinigung“ <3 Allerliebste Mäusepolizei.

Harry Potter Bücher auf deutsch

10 Lieblingsprojekte aus 10 Jahren, gerne wieder

1

Weinkommunikation auf diversen Kanälen

2

Schwäbische Weinetiketten: als Badenerin besonders luschdig

3

Web, Anzeigen, Konzepte, Broschüren und mehr für Brillenläden

4

Texte für Yogakleidung und Lifestyleaccessoires

5

17 Jahre Titelstorys fürs Stadionmagazin des KSC (I know, 17 sind 7 mehr als 10. Die 7 zusätzlichen Jahre habe ich das bereits nebenberuflich selbstständig gewuppt; you see?)

6

Website-Texte für ein Yogastudio

7

Blogbeiträge für eine Fotografin

8

Konzept und Kampagnenentwicklung für Lollis (ja genau, Süßkram)

9

Mutige, wunderbare Websitetexte für einen Personaldienstleister, der diesen Namen nicht mag

10

Agentur-Ideen-Pingpong zur Corporate-Identity-Entwicklung, weil zum CI eben nicht nur hübsche Bilder und schöne Farben gehören

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10 Sätze, die ich echt nicht mehr hören kann (und will)

1

„Selbstständig, haha, also selbst und ständig!“ Tja, nö. Kommt nämlich drauf an, ob du tust, was andere von dir erwarten („Sie arbeiten ja sicher sowieso am Wochenende, nicht wahr?“), oder nach deinen eigenen Regeln. Ich nehme mir die Wochenenden in 99 Prozent aller Fälle frei. Und falls ich mal arbeite, dann, weil ich Donnerstag frei hatte. Oder Mittwoch. Oder beide. – Der Part mit „selbst“ stimmt insoweit, dass ich das Texten nicht abgeben mag und kann. Anderes dagegen schon, Finanzen und Steuerzeug zum Beispiel.

2

„Also ich könnt das ja nicht.“ Was genau? Morgens aufstehen, anziehen und an die Arbeit gehen? Hm. Nur, weil mein Büro ein paar Meter statt Kilometer entfernt ist, ist das für mich nichts anderes. Ich gebe dir recht, wenn du denkst, selbstständig arbeiten liegt nicht allen. Aber das „könnt ich ja nicht“ klingt für mich immer ein bisschen abwertend, sogar, wenn’s aufschauend gemeint ist. Ich kann’s dir nicht erklären, ich mag’s nur nicht. Und heute las ich dazu einen Tweet, ha! Genau so. Ich könnt zum Beispiel nicht jeden (Sonn-)Tag über meinen Job (als Angestellte) jammern. Zack.

3

„Naja, du hast es ja leichter mit dem Haushalt.“ Muss ich da echt noch was zu sagen?

4

„Ach, das kannst du doch mal eben …“ Nein. Ich arbeite. A R B E I T E. Nur, weil ich das zu Hause in Waschmaschinenrufweite tue, kann ich nicht mal eben die Wäsche aufhängen/eine halbe Stunde tratschen/das Pakt zur Post bringen/… Vielleicht stellst du dir das so vor. Stimmt aber nicht.

5

„Das geht doch ganz schnell, ist ja nur eine halbe Seite.“ Let’s put it this way: Je kürzer, desto schwieriger.

6

„Puh, das ist aber schon teuer. Ich frag mal meine Frau.“ Frag doch lieber mich. Oder noch besser: Jemand anderen, denn so passen wir nicht zusammen.

7

„Gefällt mir nicht, bezahl ich nicht.“ Wenn das Ergebnis zum Briefing passt, wenn das Angebot eindeutig war, dann: tja. Doch. (Denk einfach kurz an die Bäckerei. Du siehst ein Brötchen, fragst, was das ist. Willst es haben, kaufst es, beißt rein, und dann fällt dir ein und auf, oh, Kürbiskerne mag ich gar nicht. Will mein Geld wieder. Machste nicht, oder? Eben. Denn gebacken ist es, mit aller Erfahrung der Bäckerin, mit besten Zutaten und Handarbeit, im besten Fall.)

8

„Kennen Sie das von Jung von Matt? So hätt ich das gern. Budget ist allerdings keins da, da müssen Sie uns schon entgegen kommen.“ Ich muss erst mal gar nix. Und Sie müssen verstehen, dass es Qualität nicht fürn Appel gibt, obwohl ich Äpfel mag.

9

„Ich habe das eine Wort mal eben schnell selbst geändert.“ Aber dass dieses eine Wort in diesem Fall alles ist, und alles mit ihm steht und fällt, das fällt (sic) dann eben untern Tisch. Natürlich weiß ich, dass Texte selbsterklärend sein sollen und Konzepte nur funktionieren, wenn sie keine Bedienungsanleitung brauchen. Aber auch Texte sind Gesamtwerke, und nur, weil deine Tastatur dieselben Buchstaben hat wie meine, heißt das nicht, dass meine Arbeit jede:r machen kann. Erst recht nicht „mal eben schnell“.

Guess what? Ich denke bei der Arbeit und mir meinen Teil. Und diese meine Arbeit hat Respekt und Wertschätzung verdient. Lass uns drüber reden, ja? Danach verstehst du, weshalb du lieber mich ändern lässt. Denn dann stimmt auch der nachfolgende Satz, und das große Gesamtkonzept fällt nicht wie ein Kartenhaus in sich zusammen. End of Wutrede.

10

„Machen Sie auch Design?“ Nein. Nur mein eigenes. Aber es gibt Menschen, die haben das gelernt und können das zehnmal, ach was, hundertmal besser als ich. Das ist ja das Tolle: Es gibt Menschen, die’s drauf haben. In echt jedem Bereich.

More to come

Zehn Jahre, da kommt einiges zusammen. Puh! Schön, dass du bis hier durchgehalten hast. Auf die nächsten zehn, ich pack schon mal mehr Konfetti zusammen.